Verantwortlichkeiten bei Dübelverankerungen

Der Dübel als Gemeinschaftsprojekt

Wenn es darum geht, sichere Verankerungen für Befestigungen zu schaffen, ist der Dübel unverzichtbar. Für jedes Material und jeden Anwendungsfall gibt es ihn in der passenden Ausführung. Die Herausforderung besteht darin, unter Beachtung der Gegebenheiten aus der Vielzahl an Varianten den richtigen Dübel auszuwählen und fachgerecht zu montieren. Denn: Der falsche Dübel bringt schnell großes Übel!

Das hohe Fehlerpotenzial, das im schlimmsten Fall entsprechend große (finanzielle) Sach- oder gar Personenschäden verursachen kann, hat längst dazu geführt, die Verantwortlichkeiten in Sachen Verankerungstechnik für die Baupraxis von amtlicher Seite zu regeln. So hat die oberste Bauaufsichtsbehörde, das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBt), in den DIBt-Mitteilungen 02/2011 die „Hinweise für die Montage von Dübelverankerungen“ definiert. Sie stellt darin verbindlich die Verantwortlichkeiten der Monteure, Planer und auch der Hersteller klar. Was diese im Wesentlichen umfassen, haben wir Ihnen hier zusammengestellt.


Verantwortlichkeiten der Hersteller

  • behördliche Zulassung des Produkts und Sicherung der Produktqualität
  • in diesem Zuge Bereitstellung einer produktspezifischen, ausführlichen Montageanweisung unter anderem mit Angaben zu Umgebungsbedingungen, Verankerungsgrund, Bohrverfahren, Montagewerkzeug, Drehmoment etc.
  • ggf. Bereitstellung einer gekürzten Montageanweisung in Form einer Einbauanweisung, die auf der Produktverpackung und/oder einem Beipackzettel anzugeben ist


Aufgaben der Planer

  • Auswahl, Planung und Bemessung des Dübelsystems
  • Erstellung detaillierter Konstruktionszeichnungen mit weiterführenden Angaben beispielsweise zu Dübel-Typ, Abmessung, Materialvariante, Nutzungstiefe, Bohrverfahren, Verankerungsgrund, geometrische Anordnung der Verankerung, Montagebedingungen etc.

Anforderungen an Dübelmonteure

  • Montageanweisungen des Herstellers sowie Vorgaben des Planers entsprechend der Konstruktionsskizze exakt befolgen
  • prüfen, ob alle notwendigen Angaben und Informationen vorliegen
  • die Bedingungen vor Ort beachten, z.B. Verankerungsgrund prüfen, Bohrlöcher senkrecht setzen und reinigen, vorgegebene Verankerungstiefen einhalten, Fehlbohrungen sachgemäß verschließen, Hilfsmittel entsprechend der vorgegebenen Spezifikationen einsetzen etc.
  • Tragwerksplaner und/oder Bauleiter einschalten, falls die Montagesituation vor Ort zur Abweichung von den Vorgaben zwingt
  • Nachweis der für die Dübelmontage notwendigen Kompetenzen


„Die Verantwortung für die Ausführung der korrekten Dübelmontage liegt beim ausführenden Betrieb“, d.h. der Betrieb muss dafür sorgen, dass seine Monteure ein Grundwissen zu allen Dübeltypen wie auch dübelspezifisches Fachwissen zu speziellen Dübeltypen besitzen. Diese Kompetenzen, die in den DIBt-Mitteilungen 02/2011 genau aufgelistet sind, „sind durch entsprechende Schulungs- und Ausbildungsmaßnahmen in Theorie und Praxis zu erwerben und nachzuweisen“. (Vgl. DIBt-Mitteilungen 02/2011, „Hinweise für die Montage von Dübelverankerungen“.)


Schulungen können durch unterschiedliche Organisationen durchgeführt werden, bspw. durch Branchenvereine, Kompetenzzentren oder auch durch Hersteller. Bei der Wahl der Schulung sollte darauf geachtet werden, dass sie das Anwendungsgebiet für die spätere Dübelmontage abdeckt. Immer häufiger werden bei der Auftragsvergabe Kompetenznachweise entsprechend der Vorgaben des DIBt eingefordert. Geschultes Personal sorgt damit nicht nur für Sicherheit und Professionalität bei der Auftragsausführung, sondern kann auch schon in der Auftragsvergabe den entscheidenden Wettbewerbsvorteil bringen. Auch MÜPRO bietet Dübelschulungen an. Ihre Anfrage nehmen wir gerne entgegen!

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